bedürfnisgerechte Familiengestaltung

Nachdem ich Euch in den letzten beiden Beiträgen über Baby-led weaning erklärt habe, um was es dabei geht und welche Vorteile BLW mit sich bringt, möchte ich nun ein paar Tipps zum Start mit Baby-led weaning geben.

EINS // Salz reduzieren

Beim Kochen von Fingerfood ist darauf zu achten, dass das Salz weggelassen oder stark reduziert wird, da die Nieren bei Babys noch nicht ausgereift sind. Viele Speisen können mit frischen Kräutern, Pfeffer, Koriander, Kardamom, Kümmel und vielen weiteren Gewürzen abgerundet werden. Die Salztiger unter Euch können das Essen natürlich auch im Teller noch nachwürzen.

ZWEI // Fingerfood ist baby-gerecht

Die Philosophie von Baby-led weaning ist, dass das Baby das Essen selbständig erkundet. Dazu muss das Essen in handgerechten Stücken serviert werden. Das Kind soll sie gut in die Hände nehmen und in den Mund schieben können. Dazu rüstest du das Gemüse oder Obst am besten in Streifen oder Stäbchen. Bei Pasta eignen sich die länglichen Sorten wie Penne oder Makkaronen.
Der Food soll so weich sein, dass er gut mit der Zunge zerdrückt werden kann und so fest, dass er vom Baby mit den Fingern gegriffen und auf den Boden geworfen beziehungsweise zum Mund geführt werden kann.

DREI // Gemüse und Obst

Gemüse ist eine gute Grundlage zum Einstieg in Baby-led weaning. Dazu eignen sich Sorten wie Rüebli, Kartoffeln, Fenchel, Broccoli oder Süsskartoffeln. Das sind alles Gemüsesorten, die im Geschmack eher süsslich sind. Da auch die Muttermilch leicht süsslich ist, fühlt sich das Baby in dieser Geschmackswelt schnell zu Hause.
Beim Obst eignet sich vor allem Banane, da sie toll zum greifen und weich ist. Aber auch Mango, Aprikosen oder ein geriebener Apfel können durchaus auf dem Speiseplan stehen.

VIER // Getreideprodukte

Fingerfood zeichnet sich auch dadurch aus, dass der Speiseplan von Anfang an abwechslungsreich ist. Brotrinde, Zwieback, Reiswaffeln oder Pasta darfst du bereits zu Beginn anbieten.
Wenn eine Gluten-Unverträglichkeit (Zöliakie/Sprue) in der Familie vorkommt, empfiehlt es sich, dem Baby unter einem Jahr keine glutenhaltigen Lebensmittel zu geben. Weizen, Roggen, Gerste, Dinkel und Hafer solltest du deshalb weglassen – Reis, Hirse, Mais, Quinoa oder Amaranth kannst du dagegen verfüttern. Reformhäuser, Drogerien, aber auch Grossverteiler haben eine wachsende Auswahl an glutenfreien Produkten.

FÜNF // Milch und Milchprodukte

Milchprodukte in Form von Käse, Naturejoghurt oder Quark runden eine abwechslungsreiche Kost für das Baby ab. Achte beim Käse unbedingt darauf, dass es eine milde Sorte ist, welche weniger Salz enthält. Kuhmilch solltest du vor dem 12. Monat nicht als Getränk sondern als Lebensmittel betrachten. Speisen wie Milchreis, Gnocchi oder Omeletten enthalten Kuhmilch und können dem Baby angeboten werden. Ab dem 12. Monat darf das Baby Kuhmilch auch als Getränk einnehmen.

SECHS // Süssigkeiten

Ich wollte unserem Sohn das Dessert nicht vorenthalten. Es gehört bei einem grossen Essen doch irgendwie zum Menü dazu. Zu Beginn kaufte ich für diesen Zweck Baby-Biscuits von Holle. Die haben eine Form wie ein Petit Beurre, sind ungesalzen und ungesüsst. Wenn ich einen Kuchen backe, reduziere ich einfach die Zuckermenge – so kann auch Philipp am Dessert teilhaben.
Schokolade versuche ich möglichst zu vermeiden, aber häufig ist meine Lust auf die süsse Versuchung grösser. Wenn ich also Schokolade nasche und Philipp mich dabei ertappt, bekommt er auch ein Stückchen. Ich versuche ihm ja vorzuleben, was ich von ihm verlange …

SIEBEN // Benutzt eine Auslaufsperre

Ich empfehle für Baby-led weaning ein Tablett für den Tisch wie es Stokke anbietet. Dieses hat rundum einen erhöhten Rand, damit keine Flüssigkeit auslaufen kann, und dank den Saugnäpfen lässt es sich auch nicht so einfach verschieben und auf den Boden werfen. Gerade zu Beginn ist es sinnvoll, auf einen Teller zu verzichten. Das Baby hat mit dem Essen schon genügend zu entdecken und seine Feinmotorik ist noch nicht so weit ausgereift. Unter diesen Umständen ist es am einfachsten und nervenschonendsten, wenn das Baby direkt vom Tablett isst.

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